Wenn Pflanzen wachsen, nehmen sie Wasser über ihre Wurzeln auf und geben es über ihre Poren als Wasserdampf wieder ab. Sie schwitzen, genau wie wir. Wie stark dies geschieht, hängt stark vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Gewächshaus ab. Je trockener es ist, desto schneller verdunsten die Pflanzen. Das Risiko besteht darin, dass sie dann verwelken, weil sie zu viel Wasser verlieren. Um solche Probleme zu vermeiden, sollte man daher die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus möglichst niedrig halten. Die Luftfeuchtigkeit steht in direktem Zusammenhang mit der Temperatur im Gewächshaus. Je höher die Temperatur, desto mehr Feuchtigkeit kann die Luft aufnehmen. Die Wassermenge in der Luft wird als Prozentsatz angegeben, der dem Verhältnis des Wasserdampfs in der Luft zur Sättigung bei einer bestimmten Temperatur entspricht. Diese Messung erfolgt mit einem Hygrometer, das wie ein Thermometer abgelesen wird. Heutzutage gibt es elektronische Geräte, die diesen Prozentsatz direkt auf ihrem Display anzeigen.
Die Luft gilt als feucht, wenn die Hygrometrie bei 20 °C 75 % erreicht oder übersteigt. Fällt sie unter 35 %, ist die Luft trocken. Die meisten im Gewächshaus gezogenen Pflanzen benötigen während ihrer Wachstumsphase eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 75 %. Tropische Pflanzen schätzen eine Luftfeuchtigkeit nahe der Sättigung, da sie Wasser über Luftwurzeln aus der Luft aufnehmen. Vorsicht jedoch, wenn die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus 80 % übersteigt! Die so entstehenden Bedingungen begünstigen die schnelle Entwicklung von Grauschimmel und anderen Pilzen!
Im Winter ist es am besten, die Luftfeuchtigkeit auf einem niedrigen Niveau (25 % bis 40 %) zu halten. Eine gute Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus verhindert auch Unfälle durch vorzeitige Überhitzung bei starker Sonneneinstrahlung. Sie gleicht übermäßige Temperaturschwankungen aus. Der einfachste Weg, die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus zu erhöhen und aufrechtzuerhalten, besteht darin, Wasser mit einer Gießkanne oder einem Schlauch über den Boden zu verteilen. Man kann auch Wasser in einigen Regalen speichern. Wenn das Gewächshaus klein ist, kann man dafür einen kleinen Sprüher reservieren. Man muss jedoch ein- bis zweimal täglich sprühen, bei sehr starker Sonneneinstrahlung sogar noch häufiger. Ein Terrakotta-Luftbefeuchter kann dies übernehmen.
Regenwasser sammeln
Nutzen Sie die Dachfläche deines Gewächshauses, um Regenwasser zu sammeln. Es ist kostenlos und jederzeit verfügbar. Bringen Sie dazu am Fuß jeder Dachschräge Dachrinnen an und platzieren Sie am Ausgang jedes Fallrohrs einen Auffangbehälter. Versehen Sie jeden Behälter mit einem Deckel, um zu verhindern, dass ein Kind hineinfällt und dass sich das Wasser unter Lichteinfluss grün wird. Fangen Sie das Wasser auf, indem Die eine Gießkanne eintauchen. Noch besser ist es wenn Sie die Gießkanne vorsichtshalber auf eine ausreichend hohe Stütze montieren und das Wasser über einen am Boden installierten Wasserhahn befüllen.