Spinat im Gewächshaus

Allgemein

Der Spinat, ursprünglich aus Zentralasien und Persien stammend, wurde von den Arabern einst als „Fürst der Gemüse“ bezeichnet. Er wurde zur Zeit der Kreuzzüge nach Frankreich eingeführt. Während der Renaissance wurde Spinat in königlichen Gärten angebaut. Es heißt, dass Ludwig XIV. ihm an seiner Tafel einen bevorzugten Platz einräumte. Ihm werden aufgrund seines hohen Eisengehalts und des hohen Gehalts an Vitamin A gewisse therapeutische Eigenschaften zugeschrieben.


Spinat gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Chenopodiaceae), ebenso wie Rote Bete und Mangold. Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die so oder häufiger als zweijährige angebaut wird. Die grünen, glatten oder gewellten Blätter sind rosettenförmig angeordnet. Die Blüten wachsen an einem 60 bis 80 cm hohen Blütenstand. Im Allgemeinen sind die Pflanzen zweihäusig, das heißt, männliche und weibliche Blüten befinden sich auf getrennten Pflanzen. Fremdbestäubung ist die Regel, der Pollen wird durch Wind (Anemophilie) übertragen. Es gibt etwa 100 Samen pro Gramm. Ihre Keimfähigkeit hält 5 bis 7 Jahre an. Man unterscheidet zwei Samenarten: glatte und stachelige. Letztere sollen die Keimfähigkeit verbessern.


Klassifikation und Sorten

Spinat ist normalerweise eine Langtagpflanze, d. h. sie blüht, wenn die Tage länger werden. (Mit Ausnahme einiger Sorten ist Spinat sehr empfindlich gegenüber der Photoperiode.) Es ist nicht ungewöhnlich, dass Aussaaten im April und Mai zu früh zur Blüte führen. Der normale Spinat-Anbau wird daher im Herbst und zeitigen Frühjahr betrieben. Dank gezielter Forschung stehen dem Gärtner heute jedoch Sorten zur Verfügung, die an die kurzen Tage des Herbstes (normaler Anbau) sowie an die langen Tage des Sommers angepasst sind. Zu den Kurztagssorten, deren Blätter von Herbst bis Frühjahr geerntet werden, gehören Riesenspinat Winter, Virkade, Viking sowie zahlreiche F1-Hybriden (Samos F1, Andros F1 …). Nur bestimmte Sorten erlauben eine zufriedenstellende Ernte im Sommer: Estivato, Caballero F1, Spencer …


Kulturansprüche

Spinat verträgt kein zu warmes Klima und ist daher gut an unsere Regionen angepasst. In der Praxis gedeiht er besser bei kühler Witterung und ist frostbeständiger als viele andere Gemüsesorten. Die Kältebeständigkeit hängt von der Sorte ab, Temperaturen um –5 °C haben keinen negativen Einfluss auf diese Kultur (–7 °C bei Riesenspinat Winter). Er fürchtet Trockenheit, die ihn zum Schossen bringt. Daher ist er ein ideales Gemüse für den Anbau im Gewächshaus. Auf Bodenebene verträgt Spinat weder Trockenheit noch anhaltende Nässe. Für Winterkulturen eignet sich leichter Boden, für Sommerkulturen eher schwererer. Diese Pflanze mag keine sauren Böden; der pH-Wert sollte je nach Bodenart zwischen 6,5 und 7,5 liegen.


In Bezug auf die Düngung ist Spinat eine anspruchsvolle Pflanze. Eine Düngergabe von 800 bis 1000 kg pro Hektar ist ausreichend. Diese Vorratsdüngung sollte lange vor der Aussaat erfolgen, um Wurzelfäule zu vermeiden. Bei Mineraldüngern kann die Standardformel für Blattgemüse verwendet werden: 4 kg Ammoniumsulfat, 6 kg Superphosphat und 4 kg Kaliumsulfat pro Hektar. Eine spätere Gabe von Nitraten kann notwendig sein, wenn sich das Wachstum schwer in Gang setzt.


Anbau

Man unterscheidet zwei Anbauformen: Sommeranbau und Herbstanbau. Spinat wird oft als Zwischenkultur genutzt, das heißt vor oder nach einer sogenannten Hauptkultur. Spinat kann nach Frühkartoffeln oder vor Lauch angebaut werden.


Im Fall des Herbstanbaus erfolgt die Aussaat fortlaufend von August bis Anfang Oktober. Die ersten beiden Ernten finden im September und Oktober statt, während eine September-Aussaat eine Frühjahrs-Ernte ermöglicht. Ein Winterschutz mit Folienrahmen erlaubt eine Ernte im Winter. Die Keimung ist oft unregelmäßig, Bewässerung fördert diese. Gesät wird in Reihen mit einem Abstand von 15 bis 30 cm. Der Boden wird anschließend gelockert, und es ist ratsam, die Sämlinge vor unerwünschten Vögeln zu schützen. Für Mai- und Juni-Ernten erfolgt die Aussaat im März bzw. Anfang April. In der Regel genügt leichtes Hacken. Das Ammoniumnitrat wird in dieser Zeit eingearbeitet.


Ernte

Die Ernte beginnt, wenn die Pflanze 6–7 Blätter hat und dauert bis zur Blütenbildung. Geerntet wird Blatt für Blatt, beginnend mit den am weitesten entwickelten. Die Ernte sollte bei trockenem Wetter erfolgen, damit die Blätter nicht brüchig werden. Bei einer großen Ernte erweist sich das Einfrieren des Spinats als sehr lohnend.


Pflanzenschutz

Gelbliche Flecken auf dem Blätterdach deuten auf Mehltau hin. Diese Krankheit tritt bei zu nassen Böden oder zu dichter Aussaat auf. Eine Behandlung mit Produkten auf Basis von Captan oder Maneb ist wirksam. Schließlich gibt es immer mehr Sorten, die gegen diese Schimmelkrankheit resistent sind. Sommerkulturen werden häufig von Blattläusen befallen, die das Laub deformieren. Außerdem übertragen diese Schädlinge oft unheilbare Viruskrankheiten, die die Blätter schädigen.

Eine Kartoffel im Gewächshaus